Der TSV Gilching geht beim FC Wacker mit 0:4 unter. Für die Mannschaft ist es bereits das fünfte Spiel in Serie ohne Sieg.
Auch der Blick aufs Smartphone hellte die Laune von Stefan Schwartling nicht auf. „Läuft ja schon wieder super“, sagte der Abteilungsleiter des TSV Gilching-Argelsried genervt, als er vom Rückstand seiner zweiten großen Liebe, dem Drittligisten TSV 1860 München, erfuhr. Währenddessen stand Schwartling am Sonntagnachmittag im Dauerregen auf der Bezirkssportanlage an der Demleitnerstraße und musste ansehen, wie sich die Misere bei seinen Gilchinger Fußballern immer mehr zuspitzt. Auch im fünften Spiel in Folge blieb der Landesliga-Absteiger ohne Sieg. Noch schlimmer: Er kassierte beim 0:4 (0:2) gegen den FC Wacker München eine äußerst schmerzhafte und deftige Niederlage.
„Es läuft im Moment einfach alles gegen uns“, haderte Schwartling. Kaum Spieler, keine Tore, keine Punkte. So lassen sich die vergangenen Wochen beim TSV zusammenfassen. „Ich bin sehr froh, wenn der August endlich vorbei ist“, sagte Trainer Christian Rodenwald. Gefühlt standen am Sonntag mehr verletzte Akteure außerhalb des Platzes als aktive Fußballer auf dem Feld. Rodenwald musste im Vergleich zur vergangenen Partie gegen Raisting auf fünf Positionen umbauen. Kapitän Marco Brand, Dominik Schäffler und Anton Michl sind in den Urlaub aufgebrochen. Aaron Schetilin gesellte sich zu den angeschlagenen Akteuren auf der Tribüne. Eric Buckl musste nach einem Motorrad-Unfall kurzfristig passen. Auf der Bank saßen ausschließlich Akteure aus dem Kader der zweiten Mannschaft.
Dennoch starteten die Gäste solide in das Spiel gegen die ambitionierten Gastgeber, die mit jetzt vier Siegen aus fünf Spielen sehr gut in die Runde gestartet sind. Das frühe Pressing der Hausherren bereitete dem TSV zwar Probleme, doch große Chancen resultierten nicht daraus. Als sich der TSV in der 30. Minute mit vielen Spielern in die gegnerische Hälfte wagte, wurde dies prompt bestraft. Wacker befreite sich, Felix Sambs rutschte zu allem Überfluss auch noch weg, und schon stand es 1:0 für die Münchener. Kurz darauf verlor Jonas Engelhardt den Ball in der eigenen Hälfte, wieder schlugen die Platzherren eiskalt zu.
Nach der kurzen Pausenansprache von Rodenwald kamen die Gäste sehr entschlossen aus der Kabine. Doch drei riesige Möglichkeiten führten nicht zum erhofften Anschlusstreffer. Maximilian Michl brachte den Ball wenige Zentimeter vor der Linie nicht im Netz unter. Das Geschoss von André Gasteiger aus kurzer Distanz klatschte an die Unterkante der Latte und von dort aus Sicht des Schiedsrichtergespanns vor die Linie. „Ich habe ihn drin gesehen, das nutzt aber natürlich nichts“, sagte Rodenwald. Marcel Ebeling musste weiter auf sein erstes Saisontor warten, er scheiterte aus zehn Metern am FC-Keeper. Der erste Aussetzer des TSV in der zweiten Halbzeit wurde gleich bestraft. Ein Fehlpass von Torwart Sebastian Hollenzer ins Mittelfeld hinein leitete das 3:0 durch Armando Tischer ein. Tischer schnürte sogar den Dreierpack, als er traumhaft zum Endstand traf. „Das war auch schon egal. Das 0:3 war der endgültige Genickbruch“, konstatierte Rodenwald.
Mit nur fünf Punkten aus sechs Partien rutschen die Gilchinger immer tiefer in den Tabellenkeller der Bezirksliga Süd. Am Freitag (20 Uhr) ist der punktgleiche SV Waldperlach zu Gast zum Krisenduell an der Talhofstraße.