Gilching mit Slapstick-Eigentor beim Tabellenvorletzten: „Macht das Leben nicht unbedingt leichter“

Siegesserie gerissen

Der TSV Gilching-Argelsried verpasst den dritten Sieg in Serie in der Bezirksliga. Ein Slapstick-Eigentor leitet die Niederlage beim FC Neuhadern ein.

Harter Sturz auf dem Kunstrasen des FC Neuhadern statt Ausbau der kleinen Siegesserie: Die Bezirksliga-Fußballer des TSV Gilching-Argelsried kassierten am Sonntag beim zuvor noch sieglosen Tabellenvorletzten aus München eine genauso schmerzhafte wie unnötige 1:3-Niederlage (0:1). „Jetzt haben wir gegen den Tabellenletzten Aich unentschieden gespielt und beim Vorletzten verloren. Das sagt eigentlich schon alles“, haderte Gilchings Coach, Christian Rodenwald.

Dass es für den Landesliga-Absteiger ein gebrauchter Tag werden könnte, zeichnete sich auf der Bezirkssportanlage am Wolkerweg bereits früh ab. In der elften Minute führte ausgerechnet ein Missverständnis zwischen zwei der erfahrensten Spieler zum 0:1 aus TSV-Sicht: Verteidiger Maximilian Hölzl überraschte Torwart Sebastian Hollenzer bei einem versuchten Rückpass mit einem hohen Lupfer, der über den Gilchinger Keeper hinweg ins Netz segelte. „Das macht das Leben gerade auf diesem kleinen Platz nicht unbedingt leichter“, konstatierte Rodenwald.

TSV beißt sich an Neuhaderner Defensive die Zähne aus

Neuhadern beschränkte sich weiterhin vornehmlich aufs Verteidigen. Da den Gästen trotz viel Ballbesitzes so gut wie nichts Zielstrebiges einfiel, führten die Hausherren tatsächlich zur Pause, ohne ein einziges Mal gefährlich auf das Tor der Gilchinger geschossen zu haben.

In der zweiten Halbzeit schien sich das Blatt jedoch zu wenden. Marcel Ebeling testete mit einem Freistoß zum ersten Mal überhaupt FCN-Torwart Martin Janyga. Prompt wehrte dieser den Ball nur nach vorne ab. Dort stand André Gasteiger, der das Spielgerät zum schnellen Ausgleich über die Linie bugsierte (48.).n dem zuletzt arg gebeutelten Fußballern von der Talhofstraße auch zuletzt zwei Erfolge in Folge. „Jetzt wäre es wichtig, die Mini-Serie weiter auszubauen“, konstatierte Rodenwald. Denn noch steht sein Team nicht da, wo es gerne hin möchte: ins vordere Tabellendrittel der Bezirksliga Süd. Am Sonntag sind die Gilchinger ab 15 Uhr beim noch sieglosen Tabellenvorletzten FC Neuhadern zu Gast.

Die Gäste waren drauf und dran, zum ersten Mal in dieser Saison eine Partie zu drehen. Beim mit Abstand schönsten Angriff des Tages schickte Kapitän Marco Brand einen herrlichen Diagonalball zu Anton Michl auf die rechte Seite. Dessen Hereingabe köpfte Fabian Boitin jedoch aus kurzer Distanz wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (55.).

Deutlich effizienter agierten die Neuhaderner, deren erster gelungener Spielzug der Partie über außen zum 2:1-Führungstor führte. Die Flanke von der rechten Seite landete beim völlig ungedeckten Dennis Peterssen, und Hollenzer durfte zum zweiten Mal an diesem Tag den Ball aus dem Netz fischen, obwohl er zuvor noch keinen einzigen Versuch der Gastgeber parieren hatte müssen (67.).

„Wir haben viel zu früh die Köpfe hängen lassen.“

Christian Rodenwald, Trainer des TSV Gilching-Argelsried, über die Einstellung seiner Mannschaft nach dem Rückstand.

Plötzlich war das Momentum aufseiten des Außenseiters, während bei den Gilchingern immer mehr der Glaube schwand, die Begegnung noch zu drehen. Die Gäste brachten in der Folge keinen einzigen vernünftigen Abschluss mehr zustande. Stattdessen führte ein Ballverlust an der Mittellinie rund zehn Minuten vor dem Ende zum entscheidenden Neuhaderner 3:1 durch den eingewechselten Jannes Ahrens.

„Wir haben viel zu früh die Köpfe hängen gelassen“, monierte Rodenwald nach der Partie. Der Trainer hatte seine zuvor zweimal hintereinander erfolgreiche Mannschaft vor dem Spiel auf zwei Positionen umbauen müssen. Der zuletzt torgefährlichste Gilchinger, Maximilian Michl, und Jonathan Krukow hatten aufgrund privater Verpflichtungen recht kurzfristig nicht zur Verfügung gestanden. Die personelle Rotation „darf aber keine Ausrede sein“, stellte Christian Rodenwald klar. (toh)