„Er hat gesagt, dass vermutlich alles im Knie kaputt ist“
Der TSV Gilching-Argelsried verlor im Duell mit Meisterkandidat SV Aubing nicht nur das Spiel, sondern auch Fabian Klingl mit einer Knieverletzung.
„Ich kann mich über diese Niederlage nicht ärgern.“ Dass Christian Rodenwald am Sonntagabend enorm traurig war, hatte mit der kurz zuvor erlittenen 0:2-Heimpleite seines TSV Gilching-Argelsried gegen den SV Aubing nichts zu tun.
Vielmehr ging es dem Coach des Fußball-Bezirksligisten um die schwere Verletzung seines Routiniers Fabian Klingl: „Das sah gar nicht gut aus und tut mir auch menschlich sehr weh.“ Dem 32-Jährigen droht laut Rodenwald gar das Karriereende. „Er hat gesagt, dass vermutlich alles im Knie kaputt ist. Und er muss das als Physiotherapeut einschätzen können“, sagte der TSV-Trainer. Klingl war Mitte der zweiten Halbzeit unglücklich im Rasen hängengeblieben.
Ausgeglichenes Duell: Gilching in Halbzeit eins mit besseren Möglichkeiten
So rückte die Niederlage des Landesliga-Absteigers gegen Aubing am Sonntag eindeutig in den Hintergrund. Die Partie war lange ein Duell auf Augenhöhe gewesen, die beste Chance der ersten Halbzeit verbuchten sogar die Gastgeber: Marco Brand war alleine auf dem Weg Richtung Aubinger Tor, doch sein Lupfer fiel viel zu niedrig aus, und SVA-Torwart Ali Boraze konnte den Ball mühelos abfangen (42.).
Deutlich effizienter agierte der Meisterkandidat aus München, der mit dem ersten Schuss auf das Tor der Gilchinger gleich erfolgreich war: Balthasar Zimmermann überraschte TSV-Keeper Sebastian Hollenzer mit einem Abschluss ins kurze Eck (50.). Nur kurz danach kassierte Jonas Engelhardt eine Zeitstrafe, was den Gästen zusätzlich in die Karten spielte.
„Da haben wir zweimal ganz schlecht verteidigt. Und zwar im Kollektiv.“
Christian Rodenwald, Trainer des TSV Gilching-Argelsried, über die zwei Gegentore.
Erneut war es Zimmermann, der aus fast identischer Position wieder flach ins linke untere Eck traf (63.). „Da haben wir zweimal ganz schlecht verteidigt – und zwar im Kollektiv. Da will ich nicht auf irgendwen mit dem Finger zeigen“, kommentierte Rodenwald. Ansonsten hatte sein Team die gefürchtete Offensive der Aubinger, die in der Vorwoche noch achtmal erfolgreich gewesen war, gut im Griff. „Eine sehr gute Mannschaft, die aber durchaus schlagbar ist“, urteilte Rodenwald über den letztjährigen Vizemeister der Bezirksliga Süd.
Der TSV versuchte in der Folge zwar, nach den drei Nackenschlägen – zwei Gegentore und Klingls Verletzung – noch einmal ins Spiel zurückzufinden, doch Torgefahr war am Sonntag insbesondere nach der Pause absolute Mangelware bei den Hausherren. Das Gefährlichste war noch ein Schuss des eingewechselten Marcel Ebeling, der auf die Latte fiel. Teilweise standen sich die Gilchinger bei ihren Abschlüssen sogar gegenseitig im Weg. Gäste-Keeper Boraze wurde nicht ein einziges Mal richtig gefordert. „Unser altes Problem, daran müssen wir dringend arbeiten“, konstatierte Rodenwald.
„So möchte man nicht seine Karriere beenden.“
Christian Rodenwald hofft, dass Fabian Klingsl Verletzung nicht allzu schlimm ist.
Die mangelnde Torgefahr war aber nicht der einzige Grund für die erste Saisonniederlage im zweiten Spiel. „Wir waren nicht so ,on fire‘ wie gegen Penzberg. Das haben auch die Spieler nach dem Abpfiff so empfunden“, teilte Rodenwald mit. Sein Blick richtete sich derweil bereits auf Dienstag. „Dann wird Fabian (Klingl, Anm.d.Red.) hoffentlich seinen MRT-Termin haben, und wir haben Klarheit. Hoffentlich ist es nicht ganz so schlimm, denn so möchte man nicht seine Karriere beenden“, sagte Gilchings Cheftrainer.
Die nächste Bezirksliga-Partie bestreiten die Fußballer von der Talhofstraße am Freitag – zum dritten Mal in Folge zu Hause – gegen den FC Deisenhofen II. Anpfiff in der Kies-Arena ist um 19.30 Uhr.